Konzentration und Fokus setzen. Aber wie?

Ich bin umgezogen. Diese 3 Worte sagen leider nicht aus, wie anstrengend das war. Dieser Umzug und die vorherige Renovierung des Hauses erforderten meine ganze Kraft. Soviel Kraft, das in meinem Gehirn leider keinen Platz war für spielerische  lockere leichte Kreativität und Blogartikel, die sich damit befassen. Aber manchmal ist das eben so. Da ist es notwendig sich auf das Wichtigste und Wesentliche zu konzentrieren. Alles andere auszublenden und auch schon mal „Nein“ zu sagen, um nicht abgelenkt zu werden von dem, was erste Priorität hat. Alle Kräfte zu bündeln.

Jetzt wunderst Du dich bestimmt, worauf ich hinaus will. Zumal es hier in diesem Blog um Malerei und Kreativität geht. Aber – mein Umzug hat mich über die Konzentration auf das Wesentliche nachdenken lassen. Und das ist in der Malerei, aber auch im restlichen Leben manchmal nötig. Malen kann Entspannung sein. Wenn der Kopf aber voll ist, der Termindruck groß und Du zu viele Baustellen hast, wird es schwer sein, ganz loszulassen und so richtig in den Flow zu kommen. Aber was tun?

Zum einen ist es wichtig, dass DU Deine Prioritäten und den Focus setzt und niemand anderes (Ja ich weiß, ich habe gut reden, meine Kinder sind aus dem Haus und Enkelkinder noch nicht in Sicht) Du steckst auch den Zeitrahmen, den Du für DEINE Dinge benötigst. Und lässt Dich nicht davon abbringen, Deine Prioritäten selbst zu setzen. Zum Anderen ist es manchmal schwierig, sich selbst zu fokussieren. Herauszufinden was wirklich erste Priorität hat. Sich nicht zu verzetteln. Wenn es Dir trotzdem gelingt, Zeit für Dich und Deine Kunst freizuschaufeln, dann habe ich einen Tipp für Dich: Schraube die Erwartungen herunter und nehme an was sich zeigt. Die Lebenssituation, in der Du Dich befindest, wird sich wahrscheinlich in Deiner Arbeit wiederspiegeln. Das ist dann wirklich authentisch.

Mir hat der Umzug geholfen Ordnung zu machen. Das Chaos auf dem Schreibtisch, im Terminkalender und im Kopf endlich zu sortieren. Damit ich den Fokus wieder auf das für mich Wesentliche richten kann: Das Malen.

Um so schöner war es nun wieder, gleich zu Beginn des neuen Jahres (und nach gelungener Übersiedlung incl. vollgestopftem Keller 😉 im Atelier zu malen. Hatte ich zunächst noch Sorge mich überhaupt darauf einlassen zu können, war ich in der ersten Sekunde in meinem Element. Es war eine Wohltat abzutauchen in meine Welt und in die der Farbe. Es sind mit großer Klarheit Bilder für die nächste Ausstellung entstanden, weil ich mich treiben lassen konnte und trotzdem wusste, was ich wollte. In Phase der Renovierung wäre das so nicht möglich gewesen.

Durch die anfangs beschriebenen Gedanken ist mir aufgefallen, dass sich Fokus setzen ebenso auf die Bildgestaltung beziehen lässt. Dazu ein paar Fragen, die ich Euch stellen möchte:

– Welches Bildthema möchtest Du transportieren, was ist Deine wichtige Bildaussage, worum geht es Dir im Bild? Wenn Du diese Fragen beantwortest, kannst Du Dich leichter von den unwesentlichen Stellen trennen, die für zu viel Chaos sorgen 😉

– Ist es Dir formal gelungen eine Konzentration im Bild zu erreichen? Gibt es Blickpunkte Dich durchs Bild führen? Oder weißt Du gar nicht wohin Du schauen soll? Auch die Beantwortung dieser Frage hilft, dem Wesentlichen auf die Spur zu kommen.

– Wenn Du Blickpunkte im Bild hast, lenken diese den Blick auf die von Dir gesetzte Bildaussage? Oder wirken sie dem entgegen und ziehen den Blick an andere Stellen oder  sogar an den Bildrand, wo der Blick schnell verloren geht?

Auch bei spontaner und prozessorientierter Arbeitsweise tut es gut, einmal innezuhalten und zu schauen. Diese drei Fragen werden Dir helfen, dabei klarer zu werden in Inhalt und Form Deines Bildes.

Und so war die Schreibflaute während meines Mammut-Umzugsprojektes vielleicht doch für etwas gut.

Viel Freude bei allen Experimenten, lass Farbe fließen,

Angelika

 

Kommentar von Claudia Rinker |

Liebe Angelika,
vielen Dank für diesen wertvollen Blog-Artikel. Ich konnte von dir und deinen Hilfestellungen/Erläuterungen schon so viel ausprobieren und lernen. Hoffentlich kommt noch viel mehr dazu! Viele bunte Grüße von Claudia

Antwort von Angelika Biber

Hallo liebe Claudia, Danke für dein positives Feedback. Ja, ich denke 2019 dürft ihr euch wieder auf ein bisschen Inspiration freuen. Liebe Grüße Angelika

 

Kommentar von Hilde Wittling |

Liebe Angelika,
wieder ein ganz wunderbarer Blogartikel von Dir. Du hast den Nagel auf den Kopf getroffen, vielen Dank dafür!!! Es ist so wohltuend, wenn man sich selbst in deinen Zeilen wiederfindet und am Ende Rat und Hilfestellung erhält, um wieder Lichtpunkte im Chaos zu sehen.
Dankeschön und liebe Sonnengrüße
von Hilde

Antwort von Angelika Biber

Liebe Hilde, Danke für deine Rückmeldung. Es freut mich und motiviert mich sehr, weiter die für mich wichtigen Themen zu beschreiben. Und um so schöner ist es, wenn du dich darin wieder findest. Liebe Grüße und bis bald 🙂

4 Kommentare

  1. Leon Neumann
    26. August 2020

    Vielen Dank für den wertvollen Artikel! Ausgezeichnet Tipp.

    Antworten
    1. Angelika Biber
      27. August 2020

      Vielen Dank und viele Grüße!

      Antworten
  2. Gudrun Möll
    10. September 2020

    Einen wunderschönen guten Morgen Morgen liebe Frau Biber!
    Ich finde Ihre Art und Weise Kunst zu vermitteln einfach … ja wunderherrlich …
    Ich war mal bei Ihnen bei Bösner ….und bin Ihnen jetzt restlos verfallen… smile ..
    Ich habe Ihre Idee in Serien mit Linue und Fläche zu arbeiten umgesetzt. Jetzt würde ich gerne Bildideen im grösseren Format umsetzen und würde Tipps von Ihnen und ja .. ob es sich überhaupt lohnt .. dieses weiter aufzunehmen…
    Kann ich mal bei Ihnen vorbeikommen? Selbstverständlich würde ich auch einen Obulus dafür zahlen wollen..

    Ich freue mich auf Ihre Antwort

    Gudrun Möll

    Antworten
    1. Angelika Biber
      10. September 2020

      Hallo liebe Gudrun, danke für das tolle Feedback und wie schön, dass ich inspirieren konnte. 🙂 Ich melde mich per Mail bei Ihnen!
      Herzliche Grüße
      Angelika

      Antworten

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